Zeittafel Orgel (Gustav Schlimbach, 1861)
Jahr | Datum | Ereignis |
1852 | 22.November | Beschluss des Kirchenvorstandes zur Anschaffung einer Orgel für 1.200 Taler. Zwischenzeitlich Anschaffung einer Physharmonica im Wert von 64 Talern und 25 Silbergroschen. |
1861 | Anschaffung der neuen Orgel des Orgelbauers Gustav Schlimbach in Speyer. Verbreiterung der Empore nach vorne und Auflage des vorderen Architravs auf zwei gusseiserne Säulen. | |
Weitere Instrumente des Orgelbauers Gustav Schlimbach wurden in dieser Zeit 1857 in die protestantische Kirche von Wolfersheim (heute zu Blieskastel gehörend) sowie 1874 in die katholische Kirche St. Engelbert (heute zur Pfarrei St. Josef gehörend) in St. Ingbert neu eingebaut. | ||
1917 | Abgabe der Prospektpfeifen der Orgel zusammen mit den beiden größten Glocken zu Kriegszwecken. Vorne in der Mitte steht Pfarrer Ernst Steffen. | |
1928 | Ersetzung der im Krieg abgelieferten Prospektpfeifen der Orgel. | |
1961 | Die Ottweiler Orgel wurde 100 Jahre alt. Aus diesem Anlass erstellte der Trierer Domorganist Wolfgang Oehms, der als Orgelsachverständiger des Bistums das Orgelreferat im Generalvikariat leitete, ein Gutachten über die Disposition und den Zustand des Instruments. Er stellte dabei fest, dass die Orgel zu diesem Zeitpunkt noch die Original-Disposition von Gustav Schlimbach hatte. | |
1969 | 12.November | In einem erneuten Gutachten empfahl der Orgelsachverständige Wolfgang Oehms die grundlegende Erneuerung der Ottweiler Schlimbach-Orgel. |
Zur Historie der Schlimbach-Orgel In dem im Jahre 2015 vom Verlag Schnell + Steiner herausgegebenen Werk „Historische Orgeln im Saarland“ des Kirchenhistorikers Dr. Bernhard H. Bonkhoff ist bei unserer Ottweiler Orgel festgehalten: Historische Substanz: teilweise erhalten Allein dieser Hinweis bietet bereits Anlass zu einer näheren Beurteilung der Historie der Orgel. Die Ausgangsfrage dabei lautet: Kann überhaupt noch von einer „Schlimbach-Orgel“ oder gar von einer „historischen Schlimbach-Orgel“ die Rede sein? Der Befund des Jahres 2019 ist eindeutig: Mit Ausnahme des Gehäuses sind in der Orgel nur noch wenige Originalteile aus der Werkstatt von Gustav Schlimbach vorhanden, die im Jahre 1861 von ihm und seinen Gehilfen in das Ottweiler Kircheninstrument eingebaut wurden. Für diesen Befund sind drei Hauptgründe ursächlich:
Insgesamt wird die eingangs von Dr. Bonkhoff getroffene Feststellung zur historischen Substanz eindeutig bestätigt: sie ist bei der Ottweiler Schlimbach-Orgel in der Tat nur noch teilweise vorhanden. | ||
1970 | bis 1971 | Große Renovierung der Orgel durch den Heusweiler Orgelbaumeister Hugo Mayer. Dabei erhielt die Orgel entsprechend dem Vorschlag des Orgelsachverständigen eine neue Disposition mit einer Aufhellung des Klangbildes. Zwei weitere Änderungen fielen nach der Renovierung ins Auge. Zum Ersten wurde die gesamte Orgel um etwa 2,50 m zur Kirchenwand hin versetzt, wodurch mehr Platz für den Kirchenchor entstand. Zum Zweiten wurde der Spieltisch, der früher an der linken Seite der Orgel angebaut war, freistehend vor dem Instrument platziert. |
2011 | 28.Dezember | Im Bereich der Weihnachtskrippe brach aufgrund eines technischen Defekts in der elektrischen Anlage ein Brand aus. Durch die große Hitzeentwicklung und starke Rauchentwicklung während des Feuers kam es zur Verrußung des gesamten Innenraums und besonders der in Deckennähe platzierten historischen Schlimbach-Orgel, bei der zahlreiche Pfeifen angeschmolzen waren. Das Kircheninstrument musste vollständig zerlegt und aus der Kirche entfernt werden. |
2012 | Ausbau und Abtransport der gesamten Orgelanlage durch die Orgelbaufirma Dietmar Schömer aus Kleinblittersdorf-Bliesransbach. Die komplette Orgel wurde gereinigt, und die beschädigten Teile wurden repariert. Zahlreiche Orgelpfeifen mussten durch neue ersetzt werden. | |
2013 | Einbau der vollständig gereinigten und überholten Orgel und Wiederaufnahme des Spielbetriebes. | |
2014 | Behebung weiterer Schäden und Verschleißerscheinungen an der Orgel, die erst bei der Demontage auf Grund des Kirchenbrandes zutage traten, jedoch nicht mit diesem im Zusammenhang standen, wie z.B. Windladen, Orgeltisch, Orgelbank. |