Förderverein der Kirche Maria Geburt Ottweiler e.V.
 

Das Pfarrhaus

Das heutige Gebäude war vor seiner Funktion als Pfarrhaus in den Jahren 1819/20 zunächst als katholisches Schulhaus neu erbaut worden. Mit 600 Gulden steuerte der Initiator des Baues, Pfarrer Johannes Sebastian Kranz fast ein Drittel der reinen Herstellungskosten in Höhe von 1.883 Gulden aus seinem eigenen Vermögen bei. Bereits im Oktober 1820 genehmigte die königliche Regierung den Antrag des Pfarrers, das neue Schulhaus als Pfarrhaus zu nutzen und dafür im bisherigen alten Pfarrhaus auf der anderen Straßenseite die Schule einzurichten. An Allerheiligen des gleichen Jahres zog Pastor Kranz in das neue Pfarrhaus ein.


Das Gebäude steht mit der Traufseite zur Straße, wie alle Häuser auf dieser Straßenseite, ausgenommen die Kirche. Das Pfarrhaus betrat man zunächst durch den Eingang in der Mitte der Vorderfront; er wurde später an die Seite zur Kirche hin verlegt. 1932 erfolgte unter dem Pfarrer Karl Stephan Schütz der Ausbau des Dachgeschosses als Wohnung für den zweiten Kaplan. Nachdem Clemens Bartelmes im April 1975 zum Pfarrer in Ottweiler bestellt wurde, unterzog der handwerklich ausgebildete Priester das gesamte Pfarrhaus einer grundlegenden Renovierung. In diese Zeit fällt auch der Bau einer Rampe am Seiteneingang der Kirche und der Einbau einer Toilette im Verbindungsbau zwischen Pfarrhaus und Kirche. Das Pfarrbüro und die Diensträume des Pfarrers und des pastoralen Teams wurden 2010 unter der Regie des 2007 als Pfarrer nach Ottweiler berufenen Pater Otto Kutka SVD gründlich erneuert und technisch auf den Stand der Zeit gebracht.

Nachfolgend kann man Aufnahmen des Pfarrhauses aus früheren Zeiten betrachten. Auf der Lithografie aus dem 19. Jahrhundert ist rechts neben dem Eingang ein Stalltor zu erkennen. Zu dieser Zeit bewältigten die Pfarrer die großen Entfernungen zwischen den Orten ihres Pfarrbezirkes in der Regel zu Pferd.


Denkmalschutz

Obgleich das Pfarrhaus älter als die Kirche ist, steht es nicht unter Denkmalschutz. Der Grund liegt in den starken baulichen Überformungen, denen das Haus im 19. und 20. Jahrhundert unterzogen wurde. Dies ist auf den alten Fotos oben gut zu sehen und belegt, dass die historische Bausubstanz des Pfarrhauses heute nicht mehr erkennbar ist.

Nicht so beim alten Pfarrhaus, das heutige Haus Nr. 20 auf der anderen Seite der Wilhelm-Heinrich-Straße, das als Einzeldenkmal geschützt ist.