Zeittafel Kath. Kinderhaus Clara Fey
Jahr | Datum | Ereignis |
1870 | Die Schwestern Helena, Ambrosia, Seraphina und die Oberin Beda vom Orden der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ in Dernbach/Westerwald waren während des Deutsch-Französischen Krieges ab Anfang August bis zum 16. November 1870 in Ottweiler Lazaretten zur Pflege der Verwundeten im Einsatz. | |
1891 | Bei der Typhus-Epidemie in Ottweiler würden von auswärts viele kath. Ordensschwestern zur Krankenpflege berufen. | |
1896 | 1.Oktober | Paul Hilterscheid (*1856) wurde zum Pfarrer von Maria Geburt Ottweiler bestellt. |
1899 | Petition von 449 Mitgliedern der kath. Pfarrgemeinde an Pfarrer Hilterscheid zur Einrichtung einer Niederlassung kath. Ordensschwestern, die in der Stadt die ambulante Krankenpflege übernehmen sollen. | |
1900 | 23.April | Pastor Hilterscheid stellte beim Bischöflichen Generalvikariat den Antrag, eine Niederlassung des Ordens der Dernbacher Schwestern in Ottweiler zu errichten. |
26.April | Der Generalvikar in Trier genehmigte den Antrag des Ottweiler Pfarrers. | |
26.Dezember | 160 evangelische Christen aus Ottweiler unterstützten die Petition vom Vorjahr. | |
1901 | 26.Oktober | Der Landrat des Kreises Ottweiler, Maximilian Laur von Münchhofen, teilte Pfarrer Hilterscheid mit, dass die zuständigen Ministerien der königlichen Regierung die Ordensniederlassung in Ottweiler zur Krankenpflege genehmigt haben. Als Nebentätigkeiten wurden zugleich die Kleinkinderbewahrschule (für noch nicht schulpflichtige kath. Kinder) und die Haushaltungs- und Handarbeitsschule (für nicht mehr schulpflichtige kath. Mädchen) genehmigt. |
30.Dezember | Pfarrer Paul Hilterscheid unterzeichnete den „Vertrag bei der Gründung einer Filiale der Congregation der armen Dienstmägde Jesu Christi“, der am 23. November von der Generaloberin des Ordens, Schwester Amalia Battes in Dernbach unterzeichnet worden war. Die Beauftragung der Schwestern durch ihr Mutterhaus umfasste zwei Bereiche (Wortlaut im Vertrag): »1. Die Kranken des Filialortes in ihren Häusern besuchen und pflegen. 2. Die ihnen zugeschickten Kinder zu Haus- und Handarbeiten anleiten und auch Kleinkinderbewahrschulen übernehmen.« | |
1902 | 19.März | Bischof Michael Felix Korum errichtete durch Urkunde den Filialkonvent Ottweiler des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi aus Dernbach. |
3.April | Drei Schwestern aus dem Orden der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“ trafen in Ottweiler ein. | |
10.April | Eröffnung der Nähschule unter der Sakristei (Anm.: zu dieser Zeit befand sich die Sakristei im heutigen rechten Seitenaltar, die Nähschule war daher in einem Kellerraum unter der Kirche untergebracht.) | |
2.Juni | Eröffnung der Kleinkinderbewahrschule in einem Raum der Schreinerei Philippi in der Bahnhofstraße 33 | |
1903 | 14.Januar | Da die Pfarrgemeinde zu dieser Zeit keine weiteren Darlehen aufnehmen konnte, erwarb Pastor Paul Hilterscheid von den Erben Wilhelm Kausch persönlich den Bauplatz zum Preis von 4.165 Mark. |
1904 | 8.Mai | Der Architekt Wilhelm Hector aus St. Johann erstellte Bauplan und Kostenvoranschlag für das Kloster. |
27.Mai | Der Ottweiler Bürgermeister (Hugo Schüle) erteilte die Baugenehmigung. | |
8.September | Grundsteinlegung durch Pfarrer Paul Hilterscheid, assistiert von Kaplan Michael Thomes und Subdiakon Johannes Quack. | |
12.September | Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 24.000 Mark durch Pfarrer Hilterscheid bei der Vereinigten Hüttenwerke Burbach-Eich-Düdelingen AG, beurkundet durch den Kgl. Notar Dr. Honecker, der zugleich stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes war. | |
1905 | 7.Juli | Einzug der Ordensschwestern in das dem hl. Josef geweihte neue Haus. |
1.August | Beginn des Kindergartens. | |
8.August | Beginn der Nähschule. | |
In diesem Jahr wurden vier weitere Schwestern nach Ottweiler berufen; der Konvent hatte nun sieben Schwestern. | ||
1910 | 27.Juli | Schwester M. Hildeberta (Sophia Steinkühler), die zu den ersten drei Schwestern in Ottweiler gehörte, wurde zur Oberin berufen. Sie starb am 18. Dezember 1915 in Ottweiler und wurde auf dem katholischen Friedhof Neumünster beigesetzt. |
1913 | 1.September | Beginn der Hostienbäckerei im Kloster. |
1914 | 29.Januar | Durch bischöfliche Genehmigung durfte das Allerheiligste (die konsekrierten Hostien) in der Klosterkapelle aufbewahrt werden. |
1914 | Bis zum Jahr 1914 blieben das Grundstück und das Haus persönliches Eigentum von Pfarrer Hilterscheid. Erst unmittelbar vor seinem Weggang in die Pfarrei Mayschoß ging das Haus mit der verbliebenen Restschuld in das Eigentum der Pfarrei über. | |
1915 | 30.Dezember | Sr. M. Birilla (Maria Bode) wurde zur Oberin in Ottweiler berufen. Sie starb am 20. August 1916 in Neunkirchen und wurde neben ihrer Vorgängerin auf dem Friedhof Neumünster bestattet. |
ab 1930 | Seit 1902 wurden die Kleinkinderbewahrschule und der aus ihr hervorgegangene kath. Kindergarten von Schwestern aus dem Dernbacher Orden geleitet. Ab Beginn der 1930er Jahre standen ihnen bei der Betreuung der durchschnittlich 80 Kleinkinder junge Frauen aus der Pfarrei als Helferinnen zur Seite, die gegen ein geringes Entgelt tätig waren. Der Dienst begann morgens mit der Messe um sieben Uhr, bevor ab 8 Uhr der Kindergarten öffnete und die Kinder bis in den späten Nachmittag betreut wurden. Neben der Kinderbetreuung waren diese Helferinnen auch für die Reinigung des ganzen Hauses zuständig. | |
1939 | Erwerb des vom Morbacher Bildhauer Mettler geschaffenen Altares aus dem St. Hildegardis-Heim in St. Wendel für die Ottweiler Klosterkapelle. | |
September | Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges quartierte sich in den beiden Räumen des Kindergartens und der Nähschule im Erdgeschoss des Hauses die Wehrmacht ein. Es entstand große Raumnot, weil die Kinder in das Terentiushaus (es stand bis 1983 im heutigen Terentiushof) umziehen mussten. | |
1939 bis 1945 | Während der Kriegsjahre wurden die Kinder morgens von den Eltern an vereinbarten Stellen an die dort wartenden Kindergarten-Helferinnen übergeben und nachmittags wieder abgeholt. Häufige Fliegeralarme zwangen zur sofortigen Verbringung der Kinder in die Luftschutzräume. Für diesen Zweck standen die drei Kellerräume des Pfarrhauses, der Ottweiler Brauerei und der Felsenkeller zur Verfügung. | |
1950 | Im Einwohnerverzeichnis der Stadt Ottweiler, das 1950 in gedruckter Form herausgegebenen wurde, finden sich die Einträge zu vier Ordensschwestern, jeweils mit ihrem bürgerlichen Namen und dem Zusatz „Ordensschwester, Herrengartenstraße 2“. Diese Schwestern heißen Helene Feit, Barbara Follmann, Anna Reibert und Sofie Uebelacker und gehören zweifelsfrei zu den Dernbacher Schwestern, die zu dieser Zeit in Ottweiler tätig waren. | |
1965 | Schwester Willibalda war die letzte Kindergartenleiterin aus dem Ordenshaus der Dernbacher Schwestern. 1965 verließen die Ordensfrauen Ottweiler und kehrten in ihr Mutterhaus nach Dernbach zurück. Seither wurde der Kindergarten von kinderpflegerischem Fachpersonal geleitet, denen ausgebildete Kinderpflegerinnen zur Seite standen. | |
1992 | Juli | Mit einer großen Jubiläumswoche feierte der Kath. Kindergarten sein 90-jähriges Bestehen. Dabei wurden erstmals die Pläne und Einzelheiten für die in den Folgejahren geplante Erweiterung des Kindergartens der Öffentlichkeit vorgestellt. |
1995 | Der Kindergarten wurde umfassend umgebaut. Aufgrund des ermittelten Fehlbedarfs von 75 Kindergartenplätzen innerhalb des Stadtbereichs Ottweiler und wegen des schlechten Bauzustandes des alten Gebäudes wurde ein separater Erweiterungsbau beschlossen, der durch einen Verbindungstrakt mit dem alten Haus verbunden werden sollte. Die gesamte Baumaßnahme wurde mit reinen Baukosten von 1.500.000 DM (766.000 €) veranschlagt. Weil durch den Neubau die alte Spielfläche des Kindergartens überbaut wurde, stellte die Pfarrei einen Teil des Pfarrgartens hinter dem Pfarrhaus als neue Außenspielfläche zur Verfügung. | |
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2000 | Sommer | Das Bistum Trier gründete für die Kinderbetreuung in der Diözese drei neue Trägergesellschaften als gemeinnützige Kindertagesstätten-Gesellschaften, darunter die Katholische KiTa gGmhH Saarland, in die auch der kath. Kindergarten Ottweiler integriert wurde. Gleichzeitig erhielt der Kindergarten einen neuen Namen: Kinderhaus Clara Fey. |
Durch den Umbau entstand aus einem ehrwürdigen alten Kindergarten ein modernes Kinderhaus | ||
2020 | Die Kinder werden im Kinderhaus Clara Fey derzeit in 5 Gruppen der Regelbetreuung (3-6 Jahre) und im Hort (0-3 Jahre) ganztägig betreut. Die Leitung des Hauses liegt seit dem 15. August 2020 in der Verantwortung von Susanne Scheidhauer. |